Fliehende zweiter Klasse?
Die Rolle von Rassismus im Engagement für Fliehende am aktuellen Beispiel des Ukraine-Konflikts
Der jahrelange Konflikt zwischen Russland und der Ukraine fand Ende Februar dieses Jahres einen traurigen Höhepunkt mit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine durch den Autokraten Wladimir Putin. Hunderttausende Menschen versuchen verzweifelt, die Ukraine zu verlassen, und suchen Sicherheit in europäischen Nachbarstaaten und auch bei uns in Deutschland. Der Krieg in der Ukraine sorgt für große Betroffenheit auf der ganzen Welt, insbesondere in Europa. Die Mitgliedsstaaten der Europäische Union positionieren sich geeint wie selten in diesen Zeiten: Fliehende aus der Ukraine benötigen schnelle und möglichst unbürokratische Unterstützung und haben unsere geschlossene Solidarität. Viele ehrenamtlich und hauptamtlich Engagierte sammeln bundesweit Sach- und Geldspenden, Bürger*innen bieten freistehende Ferienwohnungen oder ihren eigenen Wohnraum für geflüchtete Ukrainer*innen an, Gesetze und Richtlinien werden geändert, um den Transit von Fliehenden innerhalb der EU zu vereinfachen.
Zur gleichen Zeit werden Bilder, Filme und Erfahrungsberichte von Fliehenden und Journalist*innen veröffentlicht, die zeigen, wie Schwarzen Fliehenden und Fliehenden of Colour die Ausreise aus dem Kriegsgebiet und der Transit in europäischen Nachbarstaaten stark erschwert werden, wie sie aus Zügen herausgedrängt werden. Die auffällige Andersbehandlung von fliehenden Drittstaatsangehörigen aus der Ukraine wirft viele Fragen auf:
Inwiefern gelten die Solidaritätsbekundungen und die hohe Hilfsbereitschaft auch wirklich allen Schutzbedürftigen? Welche Rolle spielen Rassismus und Diskriminierung im Engagement für Fliehende? Welche Folgen ergeben sich daraus für Schutzbedürftige? Welche Handlungsmöglichkeiten haben ehrenamtlich oder hauptamtlich tätige Personen, um Rassismus in der Flüchtlingshilfe entgegenzuwirken?
In dieser Veranstaltung wird dazu eingeladen, in einem interaktiven Vortrag und einer anschließenden Austauschrunde diesen Fragen auf die Spur zu gehen.
Referentin:
Alexandra Conrads ist seit mehreren Jahren ehrenamtlich und hauptberuflich in der politischen Bildungsarbeit tätig. Als Sozialwissenschaftlerin, Lehrerin, Trainerin und Coach (iA) arbeitet sie mit unterschiedlichen Zielgruppen zu den Schwerpunktthemen Rassismuskritik, Intersektionalität, Empowerment und vorurteilsbewusste Bildung.
Gefördert durch KOMM-AN NRW.
Kontakt:
Luisa Stein
SteinL@stadt-muenster.de, Tel.: 0251 492-7089
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Ort | Online (Zoom) |
Veranstalter | FreiwilligenAgentur Münster und Kommunales Integrationszentrum Münster |
Kosten | Frei |
Anmeldeschluss | 29.06.2022 |
Freie Plätze | green Es sind noch ausreichend Plätze vorhanden! |